In Zeiten billigen Baugeldes werden viele Hausbesitzer die Gelegenheit nutzen, die eigene Immobilie aufzuhübschen. Die Hypotheken sind günstig, eine lange Zinsbindung lässt sich verhandeln. Gerade, wenn das Eigenheim in die Jahre gekommen ist, stehen viele teure Reparaturen an.
Sei es das Dach, das neu gedeckt werden muss oder, mindestens alle 20 Jahre, die Heizung. Auch die Fassade benötigt alle 5 Jahrzehnte eine Erneuerung. Mitunter ist es sogar erforderlich, im Inneren den Schnitt der Räume zu verändern. Bevor der Hausbesitzer sich an diese Arbeiten macht, sollte er sich mit einem Fachmann darüber verständigen. Denn manche Arbeiten, beispielsweise das Versetzen von Wänden im Haus, erfordern die Tätigkeit eines Statikers.
Denn wenn tragende Wände versetzt werden, erlischt mit dem Durchführen der Arbeiten automatisch die Baugenehmigung. Das ganze Haus ist dann ein illegaler Bau. Der Statiker muss die Baugenehmigung entsprechend neu beantragen. Das ist bei normalen Sanierungs- oder Modernisierungsarbeiten nicht erforderlich.
Ein bisschen größer darf es wohl sein?
Hier noch ein Wintergarten, da ein dazu gebauter Erker, dort ein ausgebauter Boden – ein bisschen größer darf es sein, merkt ja keiner. Wer so denkt, wird sehr schnell eines Besseren belehrt werden. Denn mit jeglicher Änderung im Sinne einer Vergrößerung des umbauten Raumes erlischt automatisch die Baugenehmigung. Diese enthält nicht nur genaue Festlegungen, wie das Haus auszusehen hat, sie bezieht sich auch auf umbaute Kubikmeter und die Geschossflächenzahl.
Diese besagt, wie viel nutzbare Geschossfläche in dem Haus vorhanden sein darf. Wer beispielsweise einen vorher nicht genutzten Boden ausbaut, sodass er zum Wohnen geeignet ist, verändert die Geschossflächenzahl und damit ein wesentliches Merkmal der Baugenehmigung. Das kann übrigens auch der Fall sein, wenn etwa Solarpaneele auf dem Dach installiert werden. Denn diese können sehr schwer sein und möglicherweise die Statik der Dachkonstruktionen gefährden.
Kaputtmodernisierung
Unbedarfte Eigenheimbesitzer möchten gern die modernen Segnungen der Technik in Ihrem Refugium einbauen, ohne davon Ahnung zu haben. Insbesondere bei der Wärmeisolierung werden viele Fehler gemacht. Da wird mit unzureichenden Mitteln das Dach gedämmt, eine Folie unter die Dämmung gezogen und man hofft, dass damit Energie gespart wird. Bei dieser Konstruktion fehlt beispielsweise eine Dampfsperre. So ist späterer Schimmelbefall am Bauwerk vorkonfiguriert.